Der Swinetunnel- Fluch oder Segen?

Hallo Ihr Lieben!

Es gibt Neuigkeiten von unserer Lieblingsinsel: Der geplante Bau des Swinetunnel wird nun endlich ausgeführt.
Zwischen Swinemünde und der Insel Wollin gab es bisher nur eine Möglichkeit zu pendeln: mit der Fähre. Aber nur für Passanten und nicht für Autos. Dies soll sich nun ändern.
Der Tunnel soll unter der Swine durchführen, mit einer Länge von insgesamt 1,8 km, wird er damit dann auch der längste seiner Art in Polen sein.
Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis Ende 2022 gehen, sodass bereits ab Anfang 2023 die ersten Autos durch den Tunnel fahren können. Das ganze beläuft sich auf eine Summe von ca. 225 Millionen Euro. Der Großteil davon wurde mit EU-Fördermitteln bezahlt, den Rest von der Stadt Swinemünde.

Um so ein Projekt überhaupt realisieren zu können, braucht man natürlich das richtige Werkzeug. Und das wurde aus China geliefert: eine Tunnelbohrmaschine, bestehend aus 129 einzelnen Maschinenkomponenten, die mit mehreren Schiffsladungen von China hierher transportiert wurden und danach noch zusammengebaut werden mussten.
Pro Minuten bewegt sich die Maschine sechs Zentimeter nach vorn. Gleichzeitig werden mehr als 12 Meter breite Betonringe verlegt. An einem Tag sind es insgesamt fünf bis sechs solcher Ringe, die am Ende das Fundament des Tunnels sind. In einem halben Jahr, also im September dieses Jahres, soll der Bohrer die Insel Wollin erreichen. Insgesamt befinden sich dann ca. 780 Betonringe unter der Erde.
Doch was bedeutet dieser enorme Aufwand für die Insel Usedom?
Bevor die Planung und Umsetzung des Tunnelbaus unterzeichnet wurde, erstellten Experten ein Gutachten über die Auswirkungen der Inselverbindung.

Darin wurden drei Szenarien beschrieben, die nach dem Fertigstellen des Tunnels eintreten könnten. Im Normalfall bzw. Szenario eins, dürften nur PKWs den Tunnel nutzen, um von A nach B zu kommen. So würde sich der hohe Touristenverkehr auf der Insel Usedom und der Insel Wollin mehr verteilen und die Bundesstraße 110 verkehrstechnisch entlasten. Die B110 führt, in Deutschland, von der Gemeinde Garz auf Usedom bis nach Rostock .Auf der polnischen Seite verläuft sie als 93 weiter bis nach Lunowo. Beide Straßen sind in der Hochsaison meist viel zu überlastet. Es kommt ständig zu Staus, Unfällen, Baustellen ect. und beeinträchtigt so das Verkehrsgeschehen auf Usedom immens.
Laut den Experten wird es in Zukunft auch ohne dem Swinetunnel zu einer Erhöhung des Gesamtverkehrs um ca. 13% kommen. Würde es mit dem Tunnel aber noch zu Szenarien zwei und drei kommen, sehen die Experten rot. Die beiden Szenarien beinhalten zum einen die Aufhebung der Begrenzung der zulässigen Fahrzeuggesamtmasse von 7,5 Tonnen. Dadurch würden sich die Straßen Usedoms und Polens mit noch größeren, schwereren und vor allem langsameren LKWs füllen. Da gebe es im Sommer kein vor und kein zurück mehr auf den Bundesstraßen. Wenn dann noch Szenario drei eintritt, die Modernisierung der B110, würde ich persönlich lieber mit dem Zug oder dem Fahrrad auf die Insel reisen wollen.

Natürlich gibt es viele verschiedene Meinungen dazu und niemand von uns kann wissen, was die Zukunft bringt. Doch wir sollten versuchen, das Verkehrsaufkommen auf Usedom nicht noch weiter auszureizen. Viele Arbeiter wären uns sehr dankbar dafür, besonders Taxifahrer, ÖPNV-Mitarbeiter und jegliche Notärzte. Ganz zu schweigen von der Natur die einer immer höher werdenden Kohlenstoffdioxid Belastung ausgesetzt ist. Wir wollen doch, dass unsere Insel so wundervoll und abwechslungsreich wie nur möglich bleibt.

Was haltet ihr von dem Bau des Swinetunnels und den verschiedenen Szenarien? Findet ihr es gut, dass der Tunnel eine angenehmere Verbindung zwischen Swinemünde und Wollin ist? Oder sollte man den Verkehr eindämmen? Ich freue mich über jeden anregenden Kommentar und jede Nachricht von euch!
Bleibt gespannt auf weitere Beiträge und Neuigkeiten von der Sonneninsel.

Eure Laura

 

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